Käse oder Süßigkeiten?
Eines meiner Lieblingsbücher aus meiner Kindheit trug den Titel „28 Lachgeschichten„. Gleich auf der ersten Seite dieses Buches war ein Bild zu sehen von einem Laden mit tausenden Köstlichkeiten. Es ist Nacht und der Laden ist geschlossen, aber eine kleine Maus bahnt sich dennoch ihren Weg in das Geschäft und kann ihr Glück gar nicht fassen.
Aufregt bestaunt sie alles, wovon sie sonst nur träumen kann, und läuft von einer Seite des Ladens zur anderen. Sie weiß gar nicht, wo sie anfangen soll: Der Käse sieht verlockend aus. Oder doch lieber die Wurst? Aber da – die Süßigkeiten… Und so läuft die kleine Maus von einer Ecke zur anderen bis schließlich das Morgengrauen einsetzt und sie ganz erschöpft ist. Als die Tür des Ladens aufgeht, hat sie nichts von den Köstlichkeiten gekostet.
Generation der Möglichkeiten
Als Kind war es eine „Lachgeschichte“, aber als Erwachsene bekomme ich bei der Erinnerung an diese Geschichte doch leichte Beklemmungsgefühle. Manchmal kommt mir unsere Generation genauso vor: Wir haben ein ganzes Lebensgeschäft voller Möglichkeiten. Wir haben so gute Startbedingen wie keine Generation vor uns. Wir müssen nicht um die Grundlagen des Lebens kämpfen wie noch unsere Großeltern. Und ich habe die Vermutung, dass unsere Generation mit diesen Startbedingen eine so große Kraft entwickeln könnte, wenn da nicht die Kehrseite der vielen Möglichkeiten wäre: der Zwang zur Entscheidung. Und so rennen wir hin und her von einer köstlichen Möglichkeit zur anderen und können uns nicht entscheiden. Wir verlieren uns in all den digitalen und greifbaren Angeboten. Am Ende sind wir ganz erschöpft und wissen gar nicht wovon.
Ich bin mir sicher, dass es eine der größten Aufgaben unserer Generation ist, sich zu fokussieren. Wir müssen lernen, Prioritäten zu setzen und zu ihnen mit ganzer Kraft „Ja“ zu sagen. Das bedeutet dann auf der anderen Seite „Nein“ zu sagen. Mir hilft dazu die Stille vor Gott, um mir meine großen Prioritäten zeigen zu lassen und diese im Alltag in kleine Schritte zu verwandeln.
Mach doch mal…
… eine Liste mit Prioritäten in den Bereichen
- „Persönliche Entwicklung“
- „Familie und Freunde“
- „Gesundheit“
- „Beruf“